© MHSpix 2013
Die Edelleute Waldmann stifteten am 6. Mai 804 ihre Güter dem Benediktinerkloster Fulda.
Es ist die erste urkundliche Erwähnung Ostheims. Weitere Schenkungen folgten in den
nächsten Jahrzehnten. Die Äbte von Fulda, die Bischöfe von Mainz und Würzburg waren
immer wieder „die Herren der Lichtenburg“. Ostheim war der Urpfarrei Mellrichstadt
zugehörig. Das so genannte Archidiakonat war eines der größten im Bistum Würzburg. Als
eigenständige Pfarrei löste sich Ostheim Mitte des 14. Jahrhunderts. Das war nicht ein Akt
der Befreiung der „aufsässigen“ Ostheimer wie gelegentlich behauptet wird, sondern diese
Selbstständigkeit der Gemeinden war Ziel einer geordneten Struktur der Seelsorge.
1410 wurde durch einen bischöflichen Vikar aus Würzburg an der Stelle der jetzigen eine
neue Kirche Beatae Mariae Virginis (der Jungfrau Maria) eingeweiht. Ob die Erinnerung an
diese Kirche die Katholiken 1956 veranlasste ihre Kirche Maria zu weihen?
In „Bilder aus der Vergangenheit und Gegenwart in Ostheim vor der Rhön“ berichtet 1908
Superintendent W. Förtsch, dass der Kirche Beatae Mariae Virginis ein Ablass gewährt
wurde durch Papst Pius II. am 14. Juli 1459 auf Bitten des Bamberger Domdekans Hartnid
von Stein, geboren zu Ostheim.
Auch bestand in Ostheim eine Rosenkranzbruderschaft (1490/1492) und eine Corporis –
Christi – Bruderschaft (bereits 1503).
Die Reformation und die Zeit danach
Die Reformation (zwischen 1548 und 1553) brachte das Aus für die katholische Kirche in
Ostheim. „Cuius regio, eius religio.“ Die Religion des Landesherren mussten auch die
Untertanen annehmen! Über Jahrhunderte gab es in Ostheim keine Katholiken. 1904: „In
Ostheim selbst gibt es keine rein katholische Familie, nur einige Mischehen. Das Verhältnis
zur katholischen Nachbarschaft ist ein friedliches und freundliches.“ Bei den Schulanfängern
1936 ist nur das Kind der Eisenbahnerfamilie katholisch; denn die Eisenbahn Mellrichstadt –
Fladungen war bayerisch und die Beamten somit katholisch.
1941 lebten in der Stadt Ostheim 89 Katholiken.
Nach dem zweiten Weltkrieg
Flüchtlinge und Heimatvertriebene fanden nach dem Zweiten Weltkrieg eine Bleibe und eine
neue Heimat in Ostheim. Die Gottesdienste fanden zunächst sechs Jahre im Kindergarten in
der Paulinenstraße und ab 1951 in der Marktschule statt.
Ganz zögerlich zog auch die Liebe manche Mellrichstädterin in den fünfziger Jahren nach
Ostheim. In den Siebzigern fanden Katholiken aus dem Streutal und aus anderen Gegenden
Deutschlands hier Arbeit und Wohnung. Die katholischen Kinder besuchten die
„evangelische Bekenntnisschule mit katholischem Gastrecht“. Eine katholische Lehrkraft
unterrichtete an dieser Schule. Seit Jahrzehnten gibt es bekanntlich die Christliche
Gemeinschaftsschule.
Katholische Kuratiegemeinde Ostheim vor der Rhön
Maria Königin
Ostheims Geschichte im Mittelalter
Bau der katholischen Kirche
Gemäß der Anweisung des Bischöflichen Ordinariats vom 3. Juni 1955 Nr. 2366/55 und in
Anbetracht des Beschlusses des Diözesansteuerausschusses vom 24. Februar 1955 über die
Genehmigung von 120 000 DM beschließt die Kirchenverwaltung Stockheim/Ufr. einstimmig den
Beginn des Baues sobald die erforderlichen behördlichen Genehmigungen vorhanden sind.
„Nach Bekanntgabe Unserer Entschließung in der Ordinariatssitzung
vom 7. Januar 1959 errichten wir hiermit kanonisch die
Katholische Kirchengemeinde Maria Königin Ostheim mit dem Sitz in
Ostheim v. d. Rhön zum Zweck der Unterhaltung einer bereits im Jahre
1956 dort erbauten Kirche Maria Königin.”
Seit September 2007 besteht mit der Pfarrei St. Vitus die
Pfarreiengemeinschaft „Stockheim-Ostheim“.
Seit März 2022 gehören wir zum Pastoralen Raum Mellrichstadt.
Unsere Seelsorger und Ihre aktuelle Tätigkeit
bis 1956
Lorenz Wirth
+ 2000 in Münnerstadt
1956 - 1957
Anton Zeißner
+ 2005 in Schweinfurt
1957 - 1963
Georg Falch
+ 2011 in Santiago de Chile
1964 - 1968
Anton Hauck
Pfarrer im Ruhestand in Würzburg
1968 - 1973
Otto Weißheimer
+ 2010 in Fulda
1973 - 1980
Josef Kraft
Pfarrer im Ruhestand
1980 - 1984
Josef Treutlein
Rektor der Wallfahrtskirche Käppele, Diözesaner Wallfahrtsseelsorger
1985 - 1991
Dietrich Seidel
Monsignore, Domkapitular - Ordensreferent Fachbereich Orden
1991 - 1992
Adam Kostowski
Pfarrvikar der St. Marien-Gemeinde, Detmold
1992 - 1997
Robert Borawski
Pfarrer im Ruhestand in Würzburg
1997 - 1998
Siegmund Dada
Priester im Ruhestand, den er in Ligota Dobrodzienska verbringt
1998 - 1999
Heinrich Weth*
*als Pfarradministrator, + 2020 in Schweinfurt
1999 - 2008
Heinz Röschert
Pfarrer im Ruhestand in Bad Neustadt
2008 - 2009
Dr. Frederic Fungula
Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft “Randersacker-Theilheim-Eibelstadt”
07/2009 - 09/2009 Reinhold Kargl
* als Pfarradministrator, Pfarrer im Ruhestand
2009 - 2022
Andreas Hutzler
Teampfarrer im pastoralen Raum Bad Neustadt
1976 - 1998
Diakon Günter Weinrich + 2021 in Rottendorf
1988 - 2009
Diakon Peter Schubert
1999 - 2009
Pastoralreferentin Iris Will-Reusch
Blick auf den Gänsrasen. Im Hintergrund links Grund– und Sonderschule und die
Häuser in der Fröbelstraße.
Die Bischöfe des Bistums Würzburg waren in Ostheim zu Gast
Julius Döpfner, zur Kirchweihe, 17./18. November 1956
Josef Stangl, zur Spendung des Sakraments der Firmung am 24. Oktober 1976
Weihbischof Alfons Kempf, 25-Jahr-Feier der Kirchweihe am 15. November 1981
Paul-Werner Scheele, zur Weihe des Altares am 15. Juni 1986
Friedhelm Hofmann, zu Beginn des 50-Jubiläumsjahres am 19. November 2005
Kirchenbau